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Projektwoche "Schule gegen Gewalt"
Seit inzwischen 3 Jahren arbeiten wir an unserer Schule mit vielen unterschiedlichen Aktionen an dem von der Polizei bundesweit für Schulen erprobten Anti-Bullying-Programm zur Gewaltprävention. Wir wollen eine „Schule ohne Gewalt“ sein und machen ganz viel dafür, dass dies in den Köpfen der Schüler, allen Mitarbeitern der Schule und Eltern präsent ist und bleibt. Wir haben gemeinsam Regeln erarbeitet, wie wir ohne körperliche und verbale Gewalt und ohne Beleidigungen miteinander umgehen. Bei Regelverstößen gibt es einen festgelegten Katalog von Konsequenzen, die dem Schweregrad des Vergehens angepasst sind.
Vom 14. bis zum 17. November dieses Jahres fand zum Thema erneut eine Projektwoche statt, an der alle Schüler und Mitarbeiter unserer Schule beteiligt waren. Von Montag bis Mittwoch gab es, jeweils im 2. Unterrichtsblock Angebote in den Bereichen Sport/Kooperative Spiele, Theater/Rollenspiel und Cybermobbing, die alle Schüler, aufgeteilt in 3 Altersgruppen (Primarstufen, Sekundarstufen, Berufspraxisstufen) durchlaufen haben. Außerdem gab es ein spezielles Angebot für die schwerstmehrfachbehinderten Schüler. Dort erlebten sie beim Snoezelen, bei Musik und bei Bewegungs- und Spielangeboten die unterschiedlichen Facetten von Gefühlen wie Zuneigung, Vorlieben und Abneigungen auszudrücken, zu erleben, anzunehmen und abzulehnen.
So konnten die Schüler beim Angebot Sport/Kooperative Spiele erleben wie es sich anfühlt, wenn man sich z.B. in einer Bewegungslandschaft mit unterschiedlichen Stationen auf die Hilfe seiner Mitschüler verlassen muss. Ganz viel Vertrauen braucht man auch, wenn man mit verbundenen Augen auf einem Kettcar sitzt und sich auf die Kommandos seines Partners verlassen soll, um einen Parcours zu durchfahren. Das gleiche gilt erst recht, wenn man mit verbundenen Augen eine Treppe hochgeführt wird.
Beim Angebot Theater/Rollenspiel konnten die Schüler erleben wie man Gefühle seines Gegenübers an dessen Gesichtsausdruck ablesen kann oder wie es sich anfühlt wenn man selber versucht durch Mimik Gefühle wie Wut, Angst, Trauer und Freude auszudrücken. Auch das Nachspielen von Konfliktsituationen, in denen jeder einmal die Rolle von Täter oder Opfer übernimmt, macht nachdenklich und hilft sich in den anderen hineinzuversetzen.
In der Arbeitsgruppe Cybermobbing lernten die Schüler, mit Hilfe von Videoclips, welche Gefahren in den sozialen Netzwerken drohen können, wie schnell man sich strafbar machen kann, wenn man Fotos, Filme oder Textnachrichten mit Beleidigungen oder Drohungen verschickt und wie man sich wehren kann, wenn einem selbst so etwas passiert. Mit den älteren Schülern wurden auch die entsprechenden Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch besprochen und auf die möglichen Strafen hingewiesen.
Die Schüler, für die dieses Thema noch nicht relevant war, arbeiteten zeitgleich in einer Gruppe, die sich mit Hilfe von Bilderbüchern („Meins, nein meins“ oder „Irgendwie anders“) mit Freundschaft und Streit befassten.
Den Abschluss der Projektwoche bildete am Donnerstag der Besuch der Kriminalkommissarin Frau Jung. Sie erläuterte das Vorgehen der Polizei bei Straftaten von Jugendlichen und erzählte eindrucksvoll den Fall eines Jungen, der über mehrere Monate gemobbt, bedroht und erpresst wurde. Sie zeigte den Schülern Möglichkeiten auf, wie sie sich Hilfe holen können, wenn sie selbst das Opfer sind.
Bei allen Beteiligten hat die Projektwoche einen positiven Eindruck hinterlassen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, an diesem Thema dran zu bleiben, damit es weiterhin im Schulleben verankert ist und wir uns zu Recht „Schule ohne Gewalt“ nennen können.